Michael Guttenbrunner, geboren am 7. 9. 1919 in Althofen, Kärnten. 1921 Unfalltod des Vaters, eines kriegsinvaliden Bahnarbeiters. Erneute Heirat der Mutter, insgesamt acht Geschwister. Volksschule in Althofen, Hauptschule in Klagenfurt, Arbeit als Rossknecht. 1935 Verhaftung wegen illegaler Betätigung für die im Ständestaat verbotene sozialdemokratische Partei, sechs Monate Arrest. Förderung und Erziehung im Geiste von Karl Kraus durch Parteigenossen, autodidaktische Weiterbildung. Ab 1937 Schüler der „Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt“ in Wien, nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 wegen regimefeindlichen Verhaltens von der Schule gewiesen, vier Monate Untersuchungshaft in Wien. 1940 wurde Guttenbrunner zur Wehrmacht eingezogen, er diente in Jugoslawien, Griechenland und Russland, dort an der Newa schwer verwundet. Zweimal wurde er wegen Widersetzlichkeit zu Gefängnisstrafen verurteilt. Als Rekonvaleszent Mitglied der Landesschützen in Böhmen und Slowenien, dann wieder Fronteinsatz in Italien. Dort nach dem Stauffenberg-Attentat auf Hitler wegen „Aufwiegelung“ und „tätlichen Angriffs auf einen Vorgesetzten“ vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt und zur „Frontbewährung“ bei der SS-Sturmbrigade Dirlewanger begnadigt. In Ungarn neuerliche Verwundung. Nach dem Krieg Zusammenstoß mit einem englischen Besatzungsoffizier, Einlieferung in das Landesirrenhaus Klagenfurt, Internierung für ein halbes Jahr. Kontakte mit der in Kärnten angefeindeten slowenischen Volksgruppe. Heirat mit einer ehemaligen Partisanin. Guttenbrunner arbeitete nach einem ...